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Beinlängen­differenz

Wodurch entsteht eine Beinlängendifferenz?

Eine Beinlängendifferenz ist der gemessene Längenunterschied der Beine. Die meisten Menschen haben eine wachstumsbedingte Differenz der Beinlänge um wenige Millimeter, welche sie im Alltag nicht bemerken. Größere Unterschiede kommen durch Wachstumsprobleme, Knochenbrüche, Hüftprothesen oder Bewegungseinschränkungen von Hüfte, Knie oder Sprunggelenk zustande. Verkrümmungen der Wirbelsäule oder des Beckens können zu einem Beckenschiefstand führen.

Welche Folgen hat ein Beckenschiefstand?

Ein Beckenschiefstand muss nicht unbedingt Beschwerden hervorrufen. Höhergradige Unterschiede der Beinlänge können allerdings zu Beschwerden der Hüften oder Wirbelsäule führen.

Wie wird ein Beckenschiefstand bzw. eine Beinlängendifferenz festgestellt?

Eine „schiefe“ Körperhaltung sowie ein asymmetrisches Gangbild sind äußere Anzeichen einer Beinlängendifferenz. Durch genaue Inspektion des stehenden Patienten / der stehenden Patientin, sowie die Untersuchung der Beinlänge im Liegen und Sitzen, lässt sich ein Beckenschiefstand bzw. eine Beinlängendifferenz diagnostizieren. Hierbei wird auch auf eine eventuell vorhandene Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) geachtet. Auch unterschiedliche Abnutzungsmuster der Schuhsohlen können ein Hinweis sein. Zur genauen Vermessung eines Beckenschiefstandes eignet sich eine Beckenröntgen im Stehen.

Wie wird ein Beckenschiefstand behandelt

Eine unterschiedliche Beinlänge wird erst ab 1-2 cm therapierelevant. Beinlängenunterschiede bis 1 cm können durch Einlagen ausgeglichen werden. Darüber hinaus ist ein Ausgleich durch Schuherhöhung möglich. Beinlängendifferenzen über 3cm können aufgrund der Gefahr des Umknickens nurmehr durch orthopädische Maßschuhe mit zusätzlicher Stabilisierung des Sprunggelenkes versorgt werden.

Funktionelle Beinlängendifferenzen durch Bewegungseinschränkung der Hüft- oder Kniegelenke sollten mithilfe von Dehnübungen und physiotherapeutischer Mobilisation behandelt werden.

Beinlängendifferenzen bei Kindern müssen beobachtet werden. Oft sind diese durch asymmetrisches Wachstum verursacht und verschwinden von selbst. Bei ausgeprägten Beinlängendifferenzen oder zusätzlichen Achsabweichungen kann während des Wachstumsalters operativ mittels Wachstumshemmung oder Wachstumslenkung eingegriffen werden. Sollte vor einem geplanten Hüftgelenkersatz eine Beinlängendifferenz vorhanden sein, so kann diese innerhalb eines gewissen Rahmens während der Operation ausgeglichen werden.